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Was bringt neue Software: Arbeitsvereinfachung, Prozessoptimierung oder Chaos?
Gasteditorial von Uwe Huchler im socialnet Newsletter
Keine Software hält ewig. Inkompatibilität mit dem neuen Betriebssystem, stagnierende Weiterentwicklung oder schlechter Support zwingen jeden irgendwann zum Wechseln. Daher müssen sich immer mehr Entscheidungsträger mit dem Softwareeinsatz in ihren Einrichtungen und Organisationen auseinandersetzen. Was sie dabei unterstützen kann, wird im Folgenden in einer kurzen Übersicht dargestellt.
Informationstechnologie und der Softwareeinsatz in der Sozialwirtschaft ist seit vielen Jahren ein bedeutendes Thema
Kaum eine andere Branche steht vor so umfassenden Herausforderungen wie der Sozialmarkt, in der die einzige Konstante der Wandel ist. Verstärkt wird der steigende Leistungs- und Kostendruck durch das rege öffentliche Interesse an der Branche. Die Kostenträger verlangen höhere Qualität, günstigere Preise und einen besseren Service. Flexibel, innovativ und effizient sollen die Einrichtungen sein, um den Anforderungen der Betreuten-Klienten-Bewohner-Patienten oder auch Kunden insbesondere durch gezielte Fürsorge, Pflege und Betreuung gerecht zu werden.
Der Zwang und die Notwendigkeit zu Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und die zunehmende Prozessorientierung ist gerade in der Sozialbranche für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Daher wird dem Einsatz von Informationstechnologie eine immer größer werdende Bedeutung zukommen. Wie bei allen Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen gibt es häufig auch bei NPOs oder sozialen Unternehmen ein enormes Effizienzpotential, das durch den Einsatz von IT identifiziert und verbessert werden kann. Und dies bei gleichbleibender oder sogar verbesserter Qualität der sozialen Leistungen. Häufig zu finden: Medienbrüche, unvollständige oder fehlende Informationen, Redundanzen, Zeitverzögerungen, die ganze Bandbreite an möglichen Schwachstellen, die im Rahmen einer Schwachstellenanalyse analysiert werden könnten. Wenn man diesbezüglich genau hinschaut – und das machen immer mehr Verantwortliche in diesem Bereich – ist Software und IT ein sehr hilfreiches Werkzeug, um die eigentlichen Leistungen optimal erbringen zu können. Software ist dabei kein Allheilmittel, kann aber die eigene fachliche Arbeit, bei der richtigen Auswahl der Lösung, sehr gut unterstützen.
Welche Möglichkeiten haben Sie, um sich einen guten Überblick zu verschaffen?
Nachfolgend stelle ich ihnen eine Reihe von Möglichkeiten vor, wie sie sich informieren können – theoretisch oder in der Praxis, online oder persönlich: Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – über Informationen und Ergänzungen diesbezüglich bin ich dankbar. Zuerst eine kurze Eingrenzung der Begriffe ‚Sozialinformatik’ und ‚Pflegeinformatik’.
Für die Theorie: Sozialinformatik – Pflegeinformatik – neue und moderne Disziplinen
Unter
Sozialinformatik versteht man in erster Linie die systematische Betrachtung des IT-Einsatzes in der sozialen Arbeit und ihren Handlungsfeldern. Sozialinformatik beleuchtet verschiedene Aspekte der IT-gestützten Informationsverarbeitung in sozialen Organisationen. Neben den Grundlagen sozialer Arbeit gehören auch technologisches Wissen und Sozialmanagement-Aspekte zu den Inhalten dieser Disziplin. Studienfächer und
Studiengänge gibt es zunehmend, auch Literatur und ein
Lehrbuch Sozialinformatik.
Die
Pflegeinformatik beschäftigt sich mit pflegerelevanten und prozessorientierten Softwarelösungen und Informationssystemen in den Bereichen der Pflege, der Gesundheits- und Krankenpflege und der Altenpflege. Einführung und Betreuung dieser Systeme mit den Begriffen ‚Elektronische Pflegedokumentation’ oder ‚Digitale Patientenakte’ sind ebenso Bestandteil wie Bereiche des E-Health. Sie stützt sich dabei teilweise auf die Erkenntnisse der Medizinischen Informatik. Eigenständige Studienfächer oder sogar Studiengänge sind noch selten, Literatur ebenfalls zunehmend, häufig aber auch in englischer Sprache.
Literaturtipps, Rezensionen, Fachtagungen, Verbände
Mittlerweile steht ein strukturiertes Informationsangebot in Form von Publikationen und Literaturlisten zur Verfügung, z.B.
Eine
Fachtagung Sozialinformatik findet jährlich im März in Eichstätt statt. Für Softwarehersteller gibt es
Fachverbände und
Bundesverbände.
Messebesuch auf der ConSozial
Wesentlich praxisorientierter hinsichtlich Softwareauswahl können Sie sich auf Messen informieren. Schauen Sie sich Softwarelösungen ‚live’ an. Die
ConSozial als Leitmesse des Sozialmarktes ist dafür hervorragend geeignet. Die Messe findet am 5./6. November 2014 in Nürnberg statt. Dort präsentieren sich alle führenden Softwarehersteller. Am besten Sie schauen bei mehreren Anbietern vorbei und formulieren zuvor ein konkretes Problem, das man ihnen dann in der Software zeigen soll. Später können Sie Softwarehersteller auch zu sich einladen zur Präsentation.
Social-software.de – Informationsplattform und Datenbank
Eine weitere und umfassende Möglichkeit ist unsere Informationsplattform social-software.de – dort präsentieren sich aktuell
368 Anbietern und 896 Softwarelösungen. social-software steht unter dem Motto "
Softwarenews und Praxistipps für soziale Arbeit, Sozial- und Gesundheitswesen.
Sie als Anwender oder Entscheidungsträger aus den Bereichen der Alten-, Behinderten- und Jugendhilfe sowie Klinik und Reha finden so einen schnellen und übersichtlichen Zugang zu Branchenlösungen. Die herstellerunabhängige Informationsplattform umfasst ein Anbieter- und Produktverzeichnis, Literaturhinweise, Fachbeiträge, Branchen-News, Veranstaltungen, Materialien, Anwenderberichte und mehr. Die Datenbank liefert eine umfassende Branchenübersicht und wertvolle Unterstützung für die ersten Schritte der Softwareauswahl für soziale Einrichtungen und Unternehmen. Hinweise auf Tagungen und Fachliteratur unterstützen die vertiefte Recherche.
Ich hoffe, Sie haben nun einen groben Überblick über Möglichkeiten zur Informationsgewinnung in Theorie und Praxis bei der Softwareauswahl. Damit wünsche ich Ihnen viel Erfolg!
Ihr Chefredakteur Uwe Huchler
www.uwehuchler.de