Kann die Sozialwirtschaft KI?
Pressemitteilung Althammer & Kill / Hannover, 9. September 2024.
Künstliche Intelligenz, Cyberkriminalität und Datenschutz: Die Sozialwirtschaft darf nicht weitere 15 Jahre auf die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung warten
Die Sozialwirtschaft steht mit der Auseinandersetzung der Chancen und Risiken im Hinblick auf moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Cybersicherheit und dem Schutz der eigenen sensiblen Daten an vielen Stellen noch im Startblock.
Das wurde auf den gerade zu Ende gegangenen Praxistagen von Althammer & Kill in Paderborn deutlich, wie das auf Beratung im Bereich Datenschutz, Informationssicherheit, Cloud- & Cyber-Security und Compliance spezialisierte Unternehmen mitteilte.
Die Anforderungen, die der Gesetzgeber z. B. an soziale Einrichtungen, Non-Profit-Organisationen oder Kirchen stellt, sind nicht trivial. „Deshalb darf sich die Branche Themen wie Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2), Hinweisgeberschutz, Lieferkettensorgfalt und KI-Anwendungen (EU AI-Act in Verbindung mit der DSGVO), Cyberkriminalität oder Compliance nicht verschließen“, sagt Thomas Althammer, Geschäftsführer der Althammer & Kill GmbH & Co.KG. Wie KI die Spielregeln revolutioniert und die Compliance-Landschaft verändert, verdeutlichte Sabina Jeschke, CEO KI Park e.V. und frühere Professorin fürMaschinenbau der RWTH Aachen, in ihrem Vortrag.
„KI stellt die Basis für eine neue Ära dar, in der intellektuelle und kognitive Arbeitsprozesse umfassend automatisiert werden. Diese Technologien ermöglichen es, nicht nur große Datenmengen effizient zu analysieren, sondern auch Risiken in Echtzeit zu erkennen und Compliance-Vorschriften dynamisch umzusetzen“, erklärt Jeschke.
„Es ist entscheidend, dass Führungskräfte technologische und infrastrukturelle Rahmenbedingungen schaffen, um KI-gestützte Systeme sicher zu integrieren und damit eine höhere Präzision und Effizienz im Compliance-Management zu gewährleisten.“ Sie hob hervor, dass starre, langfristige Strategien in einem Umfeld, das durch schnelle technologische Veränderungen geprägt ist, nicht mehr zielführend sind. Dabei spielen gezielter Wissenstransfer, Sensibilisierung und Unterstützung der Mitarbeitenden in der Sozialbranche, die chronisch mit geringen Ressourcen haushalten muss, eine große Rolle. Das belegt auch eine Studie der Katholischen Universität Ingolstadt-Eichstätt (KU) zum Umgang mit KI, die der Autor Helmut Kreidenweis, Professor für Sozialinformatik an der KU, in Paderborn vorstellte.
„Der Wunsch, den wir seit 15 Jahren in der Branche sehen, nämlich dass die Digitalisierung die Verwaltungsprozesse effizienter gestalten soll, hat sich bisher wenig erfüllt und wird nun auf die KI projiziert. Solange aber so große Unsicherheiten aufgrund des mangelnden Know-hows im Umgang mit dieser modernen Technologie bestehen, wird sie ihr Potenzial kaum entfalten“, so Kreidenweis in seinem Vortrag. Es gehe also darum, Grundwissen aufzubauen, Anwendungsfelder zu identifizieren und die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, Software-Firmen und Schulungs- und Beratungseinrichtungen zu suchen. Wie hoch die Risiken durch Cyberangriffe, Spionage und Sabotage sind und welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind, zeigte Henning Voß auf, Referent für Wirtschafts- und Geheimschutz in der Wirtschaft vom Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Was insbesondere Organisationen der kritischen Infrastruktur beachten müssen,beleuchtete Manuel Atug, Gründer der unabhängigen AG KRITIS.
Nach der Keynote und den Vorträgen konnten die Teilnehmenden ihre Einschätzung in Diskussionsrunden einbringen und die Themen in Workshops vertiefen. Die Praxistage „Datenschutz und Informationssicherheit in Gesundheits- und Sozialwesen, Kirche und Non-Profits“ fanden zum zweiten Mal statt und richten sich an Fachpublikum wie interne Datenschutzbeauftragte und Datenschutzkoordinatoren, IT-Leiterinnen und -Leiter, Informationssicherheits- und Digitalisierungsspezialisten, Compliance-Beauftragte, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Führungskräfte.
Weitere Informationen unter www.althammer-kill.de