IT-Verbände gründen Initiative für qualifizierten IT-Nachwuchs in der Gesundheitswirtschaft
Die IT-Abteilungen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens und die Software-Hersteller der Gesundheitswirtschaft können in Deutschland den Bedarf an qualifizierten Fachkräften der Medizinischen Informatik nicht mehr decken. Die Ursachen sind vielfältig. So zieht z.B. die boomende Wirtschaft viele Informatikabsolventen in die Industrie, die Anzahl von Studienanfängern der Medizinischen Informatik stagniert und letztlich kann die Attraktivität der Arbeitsplätze von Informatikern in den Kliniken nicht mit der freien Marktwirtschaft mithalten. Vor diesem Hintergrund haben sich Anfang diesen Jahres alle im Gesundheitswesen aktiven und relevanten IT-Verbände zusammengeschlossen, um gemeinsam dem Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften innerhalb der Branche entgegenzuwirken.
München / Berlin / Heidelberg / Bonn / Köln / Landau, April 2012: Betrachtet man die demografische Entwicklung in Deutschland und die Prognosen über die Zahl der Studienanfänger in naturwissenschaftlichen Fächern, so wird die deutsche Industrie den Bedarf an qualifiziertem Ingenieurnachwuchs zukünftig noch weniger als heute abdecken können. Die prognostizierte Situation für Absolventen der Medizinischen Informatik schließt daran nahtlos an. Dem gegenüber steht ein zunehmend steigender Bedarf an IT-Lösungen im Gesundheitsbereich. Gesundheitseinrichtungen müssen sich aus Kostengründen in Behandlungsprozessen immer mehr auf den Einsatz der IT als Werkzeug zur Effizienzsteigerung stützen. Wenn die Bereitstellung der IT nicht mehr durch qualifizierte personelle Ressourcen unterstützt werden kann, werden diese Zielsetzungen in naher Zukunft nicht mehr erfolgreich umsetzbar sein.
INIT-G - Initiative für qualifizierten IT-Nachwuchs in der Gesundheitswirtschaft
Aus dieser Verantwortung heraus haben sich alle im Gesundheitswesen derzeit aktiven und relevanten IT-Verbände zur „Initiative für qualifizierten IT-Nachwuchs in der Gesundheitswirtschaft“, kurz INIT-G, zusammengeschlossen. INIT-G hat es sich zum Ziel gesetzt, durch verschiedene abgestimmte Aktivitäten und Maßnahmen die Perspektiven,
- die ein Studium der Medizinischen Informatik eröffnet, bekannter zu machen,
- die Attraktivität der Tätigkeit und der Arbeitsplätze von Medizinischen Informatikern in der Gesundheitswirtschaft, vor allem in Krankenhäusern und der Industrie, zu steigern,
- die Zahl der qualifizierten Fachkräfte in der Medizinischen Informatik zu erhöhen.
Folgende in alphabetischer Reihenfolge genannten Verbände tragen die Initiative INIT-G:
ALKRZ - Arbeitskreis der Leiter der Klinischen Rechenzentren der Universitätskliniken Deutschlands
bvitg e.V. - Bundesverband Gesundheits-IT
BVMI e.V. - Berufsverband Medizinischer Informatiker
GI e.V. - Gesellschaft für Informatik
gmds e.V. - Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
KH-IT e.V. - Bundesverband der Krankenhaus IT-Leiterinnen/Leiter.
Der BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) e.V. hat ebenfalls signalisiert, die Initiative zu unterstützen.
 Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung vom 18.4.12 www.bvitg.de