Forschungsprojekt „MobiAssist“ forscht an einem Mobilisierungs-Assistenten zur Unterstützung der ambulanten Pflege von Patienten mit Demenz.
Wer sich bewegt, bleibt fit – auch im Kopf
Demenz ist eine niederschmetternde Diagnose, die das Leben von Betroffenen und Angehörigen radikal ändert. Mit dem Fortschreiten der Krankheit nehmen die geistigen und körperlichen Aktivitäten der Betroffenen ab, der Pflegeaufwand nimmt zu. Ein Teufelskreis entsteht: Wer sich weniger bewegt, verliert motorische Fähigkeiten und damit immer mehr Selbstständigkeit bis hin zur sozialen Isolation. An dieser Stelle setzt ein neues Forschungsprojekt mit Beteiligung der C&S Computer und Software GmbH (Augsburg) an. Im Projekt „MobiAssist“ geht es darum, wie innovative Mensch-Technik-Interaktion die Mobilisierung von Patienten mit Demenz fördern und deren Angehörige unterstützen kann. Das Projekt ist am 1. November 2015 gestartet und wird mit insgesamt 1,6 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Beteiligt sind die Diakonie in Südwestfalen als Projektkoordinator, die Deutsche Sporthochschule Köln, die Charité Medizin Berlin, die Universität Siegen als weiterer Softwareentwicklungspartner Kaasa solution GmbH sowie die Bundes Arbeitsgemeinschaft der Senioren – Organisationen (BAGSO) Service GmbH.
In Zusammenarbeit mit der Diakonie Siegen wird in Kirchen (Sieg) ein sogenanntes „Living Lab“ aufgebaut, um die Assistenz-Technik gemeinsam mit den Betroffenen und relevanten Akteuren zu entwickeln. „Wir möchten die Patienten in Bewegung bringen. Die besondere Herausforderung ist, dies bei Demenzkranken zu erreichen und ihnen zu helfen, ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten“, sagt Dr. Rainer Wieching, Projektleiter und Mitarbeiter am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik und Neue Medien von Prof. Dr. Volker Wulf an der Universität Siegen.
Spielekonsole zur Bewegungserfassung
Zum Hintergrund: Neueste Forschungsergebnisse bestätigen, dass möglichst viel Bewegung und körperliche Betätigung das Fortschreiten der Demenz verlangsamen und so einer frühen institutionellen Pflegebedürftigkeit vorbeugen können. „MobiAssist“ beschäftigt sich im Projekt mit der Frage, wie sich die geplante technische Unterstützung in den Alltag der Menschen und die tägliche Pflege im eigenen Haushalt integrieren lässt.
Kern des Projekts ist eine Art Spielekonsole zur Bewegungserfassung und Animation, die an den heimischen Fernseher angeschlossen wird. Mit innovativen Spielen werden die Patienten spielerisch dazu animiert, in Bewegung zu bleiben und Aktivitäten des täglichen Lebens zu trainieren. Dabei ist es geplant, biographische Elemente der Patienten in die Spiele zu integrieren. Wer erfolgreich spielt und sich ausreichend bewegt, wird mit Musik und Filmen aus der eigenen Vergangenheit oder Bildern und Grußbotschaften von den Enkelkindern belohnt. Diese biographischen Elemente helfen, den Zugang zu den Patienten zu erleichtern. Das Training an der Konsole können Senioren natürlich zusammen mit ihren Elternkindern absolvieren – und sich so gemeinsam über Erfolge freuen.
C&S beschäftigt sich in seinem Beitrag damit, wie die biografischen Elemente, die geplanten Trainings, deren Durchführung und Evaluation in den Alltag eines Pflegedienstes oder einer Tagespflege eingebunden werden können. Auf der Basis der Cloud Lösung C&S® PflegeManager Neu sollen diese Daten neben den professionell Pflegenden (Pflegedienst) auch den Patienten und Angehörigen über den Fernseher oder das Internet zugänglich gemacht werden.
Weitere Informationen:
C&S Computer und Software GmbH
Wolfsgäßchen 1
86153 Augsburg
Telefon: + 49 821 25820
E-Mail: info@cs-ag.de
http://www.managingcare.de
Quelle: PM des Unternehmens