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E-Learning und Adaptive Lernsysteme für Senioren- und Pflegeheime

Mitarbeiterqualifizierung auf elektronischem Wege sind wirtschaftlich und können individuell gestaltet werden. Die Erweiterung des klassischen E-Learnings nennt sich ‚Adaptives Lernen’

Kaum eine Branche steht vor so entscheidenden Herausforderungen wie die Gesundheitswirtschaft, in der die einzige Konstante der Wandel ist. Damit ist die Notwendigkeit eines ‚lebenslangen’ Lernens noch viel mehr gegeben wie in anderen Branchen. Die Anforderungen  an Mitarbeiter und Leitungspersonen steigen stetig und somit auch die Notwendigkeit, Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen. Neue Lernmethoden und neue Medien wie z.B. Smartphone und Tablet-PC’s haben Einzug erhalten. Für den Einzelnen eröffnen sie, sich in der wandelnden Umwelt zu etablieren und zu behaupten. Für Pflegeeinrichtungen und soziale Unternehmen im Gesundheitsmarkt ist die Ressource ‚Wissen’ zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor geworden. Damit kommt dem Thema E-Learning eine immer größer werdende Bedeutung zu. Darunter  versteht man dabei alle Formen von Lernen, bei denen digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen.

Neu ist das Konzept der Adaptiven Lernsysteme. Sie versprechen mehr als herkömmliches E-Learning: eine größere moderne Individualisierung von Trainingsangeboten, die auf die Bedürfnisse der Lerner (z. B. Mitarbeiter) eingehen und dadurch die Lernmotivation verbessern können. Es handelt sich hierbei um ein individuell und speziell ausgerichtetes Konzept und System, bei dem mediengestützte, adaptierte Trainings zum Einsatz kommen. Beim adaptiven Lernen  geht es nicht mehr darum, das elektronische Lernprogramm nach und nach abzuarbeiten. Stattdessen werden die Lerninhalte je nach Vorkenntnissen individualisiert. Module und Lernschritte können hinein- oder herausgenommen werden. Beim  Lerntempo  lernt das System mit und passt sich dem Lernenden an

Doch auch wenn das System interaktiv mitlernt, reicht eine technische Betreuung allein nicht aus. Führungskräfte benötigen Medienkompetenz und Hersteller müssen eine medienpädagogische Begleitung gewährleisten. Denn jedes technische System ist nur so gut, wie Inhalte, Didaktik und Kompetenz der daran Beteiligten.

Adaptive Lernsysteme funktionieren auch auf mobilen Geräten

Von der technischen Seite betrachtet bieten und  garantieren die Trainings schnelle und medienunabhängige Verfügbarkeit an jedem Ort. Als adaptiertes Mobilsystem eröffnet die Trainingsplattform dem Arbeitgeber neue Wege in der Schulung und Weiterbildung. Schulungsmaßnahmen an die individuellen Bedürfnisse der Lerner anzupassen, ist eine der erfolgversprechendsten Möglichkeiten, die Lernmotivation merklich zu steigern.

Auch für den Pflegemarkt  ist es ein wichtiges Ziel, Informationen und Lerninhalte effektiv und individualisiert an den Menschen zu bringen. Didaktik erhält einen sehr hohen Stellenwert, wenn komplexere Informationen zu vermitteln sowie die Mitarbeiter zum Lernen zu motivieren sind. Der Weg vom E-Learning zu den adaptiven Lernsystemen ist ein zukunftsweisender Weg in eine effiziente Form der Qualifizierung von Mitarbeitern.

Adaptive Lernsysteme kurz erläutert

Adaptive Lernsysteme zeichnen sich dadurch aus, dass sie aufgrund der  Möglichkeit eines Ortsunabhängigen, individuellen Lernen zusätzliche Optionen für ein lebenslanges Lernen eröffnen.  Sie bieten neue Chancen, auf die sich kontinuierlich wandelnden beruflichen Anforderung einer gezielten Aneignung und Aktualisierung von Wissen reagieren zu können.

Das können Adaptive Lernsysteme leisten:

  • Das System macht dem Lernenden Vorschläge zu Lerninhalten, Schwierigkeitsgraden.
  • Es werden verschiedene Inhalte angeboten. Daraus kann der Lernende auswählen nach seinem Interesse.
  • Das System wird individualisiert und bietet automatisch bestimmte Funktionen oder Inhalte an.
  • Das System kann an eine Wissensdatenbank oder anderen externen Datenquellen angebunden werden.
  • Das System ist interaktiv und ‚lernt’ mit.

Aber Vorsicht: adaptive Lernsysteme ersetzen nicht den persönlichen Kontakt und die (Medien)Kompetenz von Führungskräften. Auch beim Hersteller achten sie bitte auf eine ordentliche medienpädagogische Begleitung. Eine rein technische Betreuung ist nicht ausreichend. Jedes technische System ist nur so gut, wie die Inhalte, Didaktik und Kompetenz der daran Beteiligten.

Einsatzfelder in der Gesundheitswirtschaft

1. Compliance  (d.h. im engeren Sinne: die Regeln einhalten)

Es geht oftmals darum, gesetzliche Vorgaben, Regeln und Sorgfaltspflichten einzuhalten. Dadurch werden Folgekosten durch Bußgelder vermieden bei Nichteinhaltung, eine Persönliche Haftung durch Einhaltung gesetzlicher Verpflichtungen wird ausgeschlossen.

Beispiele:

  • Datenschutz
  • IT-Sicherheit
  • Arbeitssicherheit – Gefahrenschutz
  • Betriebssicherheitsverordnung

2. Mitarbeiterfortbildung - Arbeitsunterstützende Maßnahmen

  • Gesprächsführung
  • Kommunikationsregeln
  • Händedesinfektion
  • Hygienevorschriften
  • einfache Arbeitsanweisungen
  • Sicherheitsbestimmungen

3. Weiterbildung für Führungskräfte (für große Einrichtungen, oder größere Projekte z.B. auf Verbandsebene)

  • Führungsinstrumente / Managementmethoden / Strategisches Controlling / Balanced Scorecard
  • Sozialgesetzbücher
  • Buchführung – Abrechnung von Leistungen
  • Vertrags-/Haftungs-/Sicherheits- und Berufsrecht
  • Normen, Richtlinien, Rahmenempfehlung
  • Klienten- und Patientenrechte

4. Betriebliches Gesundheitsmanagement

  • Sitzhaltungen / Rückenschulungen 

Die Autoren:

Dr. Mane Huchler ist Medienpädagoge und Geschäftsführer der Visart GmbH (www.visart.de). Visart beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit individuellen Lernkonzepten und digitalem Lernen. Visart hat auf der Didacta den E-Learning-Award 2016 gewonnen – mit einer Weiterentwicklung des elektronisch unterstützten Lernens: den Adaptiven Lernsystemen.
Kontakt: mane.huchler@visart.de

Uwe Huchler, Diplomökonom Univ. ist selbständiger Analyst und Berater (www.uwehuchler.de) sowie Chefredakteur des Informationsportals www.social-software.de